Palacio Velázquez, Madrid

Der Palacio de Velázquez liegt direkt im Herzen des Parks nahe des Paseos de Venezuela und des Artischocken-Brunnens (Fuente de la Alchachofa). Der Neorenaissance-Bau wurde im Jahr 1883 vom berühmten spanischen Architekten Ricardo Velázquez Bosco erbaut. Vorwiegend rote und gelbe Ziegel sowie farbige Fliesen zieren die Außenfassaden des Velázquez Palastes. Eine Metallkonstruktion sorgt für die Standfestigkeit des Gebäudes und ein wunderschönes Dachgewölbe aus vielen Metallstreben krönt den Bau.

Ursprünglich wurde der Bau des Palacio de Velázquez geplant, um die nationale Ausstellung für Bergbau, Metall, Keramik und Glas zu beherbergen. Daher hieß das Gebäude zunächst auch Palacio de la Minería. Doch bereits im Jahre 1898 fand in den Räumen des Palastes die erste Kunstausstellung statt. Bis zum Jahre 1908 diente er dann dem Museo-Biblioteca de Ultramar als Ausstellungsort. Heute beherbergt der Velázquez Palast immer wieder wechselnde Ausstellungen und Vernissagen unterschiedlicher Stilrichtungen.

Skulptur am Eingang des Palastes

Vor allem das Centro de Arte Reina Sofía nutzt den Palacio de Velázquez für diverse Kunstausstellungen. In der jüngeren Vergangenheit war hierbei die moderne und zeitgenössische Kunst am häufigsten vertreten. Die Kunstausstellungen stoßen immer auf ein breites Interesse bei der Bevölkerung. Ein Besuch kann daher durchaus empfohlen werden, zumal der Eintritt frei ist.

Häufig führen der Palacio de Velázquez und der wunderschöne Palacio de Cristal 40, der nur einige Schritte entfernt gelegen ist, auch gemeinsame Projekte durch. Gemeinsam bilden die beiden Gebäude das "Centro Nacional de Exposiciones".

Das heutige Kulturzentrum Casa de Vacas (wörtlich übersetzt: Haus der Milchkuh) liegt im nördlichen Teil des Retiro Parks an einem der Hauptwege, dem Paseo de Colombia. Die hier stattfindenden Ausstellungen finden großen Anklang in der Bevölkerung. Sogar aus den Außenbezirken Madrids kommen viele Menschen in den Parque de Retiro, um die kulturellen Ausstellungen und Projekte mitzuerleben.

Diese Anziehungskraft hatte das Casa de Vacas schon immer: Selbst in der Anfangszeit, als das Haus noch ein Milchgeschäft war, galt es als beliebter Treffpunkt, um gemeinsam ein Glas Milch zu trinken.

Eingang des Kulturzentrums Casa de Vacas

Inzwischen finden im großen Saal des Kulturzentrums ganzjährig Ausstellungen statt: Ob Fotografien, Illustrationen, Malereien oder Keramik - in den Ausstellungsräumen des Kulturzentrum ist man offen für alles, die ganze Bandbreite kann ausgeschöpft werden. Kritiker behaupten zwar, man gäbe leider allzu oft nur allgemeinen Trends nach und unpopuläreren Themen und Projekten würden kaum Chancen eingeräumt. Aber die Einschätzung, ob die Ausstellungen gefallen, sollte jeder Besucher am besten selbst treffen, schließlich ist Geschmack ja bekanntlich recht verschieden.

Im Casa de Vacas gibt es zudem einen weiteren großzügig gestalteten Raum, der zu verschiedenen Ereignissen, Konferenzen und Festlichkeiten dient. Der Raum kann je nach Bedarf unterschiedlich hergerichtet werden und bietet rund 150 Besuchern Platz. Auch Lesenachmittage für Kinder oder andere Themennachmittage finden hier oft statt. Lediglich an besonderen Feiertagen wie etwa Weihnachten oder Silvester bleibt das Kulturzentrum geschlossen.

Ein Highlight der letzten Jahre, das im Kulturzentrum stattfand, war das Gastspiel der berühmten Artisten Eduardo Úrculo, Antonio de Felipe und Antoni Vives Fierro. Es wurde mit viel Begeisterung in der Madrider Bevölkerung aufgenommen.

Den Sternen zum Greifen nahe im Observatorium

Ganz am südlichen Rande des Parque del Buen Retiro 42, in der Nähe des berühmten Atocha-Bahnhofs, liegt das Astronomische Observatorium, eine Sternwarte. Das Observatorium wurde bereits im Jahr 1790 von Juan de Villanueva erbaut. In dem neoklassizistischen Gebäude kann man als Besucher noch heute ein gregorianisches Teleskop aus dem ersten Jahr des Observatoriums bestaunen.

Zwei weitere Besonderheiten sind Teleskope aus dem 18. Jahrhundert, die zu ihrer Zeit als Astrolabs dienten, also als Messgeräte zur Winkelmessung am Himmel. Heute können diese alten Instrumente Aufschluss über die Entwicklungsstufen der Astronomie geben.