Casino de la Reina, Madrid

Der riesige Komplex des Casino de la Reina - übersetzt: die Spielbank der Königin - besteht aus mehreren Gebäuden, die einem Palast ähneln und von einer wunderschönen Gartenanlage umgeben sind. Diese bezaubernde Gartenanlage stand früher im Mittelpunkt des Anwesens und bot gute Möglichkeiten des Zeitvertreibs.

Der Garten wurde mit viel Liebe gestaltet: Ein See wurde angelegt und mehrere Flüsschen durchziehen die Grünflächen. Viele kleine Wege führten kreuz und quer durch den Garten, so dass Spaziergänge hier ein wahres Vergnügen gewesen sein müssen. Darüber hinaus verschönerten etliche kleine Brunnen die Anlage. Sogar eine Grotte wurde angelegt, die ein Ort zum Verweilen war, um die Atmosphäre des bezaubernden Gartens auf sich wirken zu lassen. Im Laufe der Zeit wurde der Garten jedoch stark verkleinert und hat inzwischen leider viel von seinem früheren Charme verloren.

Mit dem Bau der Gebäude wurde im 19. Jahrhundert begonnen, der Komplex später immer wieder erweitert. Im Jahr 1817 wurden zunächst mehrere Höfe, eine Töpferei und eine Ziegelsteinfabrik aufgekauft und an das damalige Grundstück angeschlossen. So wuchs das Anwesen organisch in seine heutige unregelmäßige Form.

Das palastähnliche Hauptgebäude ist immer noch vorhanden und verfügt noch heute über eine schöne Innenausstattung: Es gibt eine beeindruckende Freitreppe, die mit zehn weißen Marmorbüsten verziert ist und im größten Saal des Hauses befindet sich ein großer Marmorblock, der von den Künstlern Vicente López und Ribera gestaltet wurde.

Das Casino de la Reina hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich: Einst schenkte das Stadtparlament (das Ayuntamiento) von Madrid das komplette Anwesen der zweiten Frau des Bourbonenkönigs Fernando VII., der Königin Maria Isabella von Portugal. Aus dieser Zeit stammt auch der Name der Anlage. Doch bereits Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Grundstück vom spanischen Staat zurückgekauft. Die Regierung konnte so mehrere bedeutende Einrichtungen im Casino de la Reina unterbringen.

So war etwa das archäologische Museum eine Zeit lang hier beheimatet, als es im Jahr 1867 eröffnet wurde. Da aber bereits 30 Jahre später der Platz für die Vielzahl der Ausstellungsstücke nicht mehr ausreichte, zog das Museo de Arqueología Nacional in die Räume an der Calle Serrano, in denen es auch heute noch seinen Sitz hat.

Inzwischen sind zahlreiche Lehranstalten im Casino de la Reina untergebracht. Darunter sind die Escuela de Veterinaria (Tiermedizin), das Instituto Cervantes und das Colegio de Religiosas. Ein soziales Zentrum für Immigranten und eine öffentliche Bibliothek sind hier ebenso zu finden.