Museo Naval, Madrid

Im Hauptquartier der spanischen Marine befindet sich das Museo Naval, das Marinemuseum. Doch die Ausstellung hat einen langen Weg hinter sich, ehe sie ihren heutigen Platz einnehmen konnte.

Bereits im Jahr 1792 hatten Antonio de Valdés und Fernández Bazán, beides Sekretäre der königlichen Marine, die Idee zur Schaffung eines Schifffahrtsmuseums. Sie begannen, aus allen Teilen des Landes Ausstellungsstücke zusammenzutragen und mobilisierten eine Vielzahl von Leuten, ihnen dabei zu helfen.

Eingang des Museo Naval im Hauptquartier der spanischen Marine

Doch erst im Jahr 1843 konnte das Museum von Königin Isabel II. im Palacio de los Consejos an der Calle Mayor eröffnet werden - zunächst jedoch provisorisch. An diesem Ort blieb es auch nicht lange, sondern zog immer wieder um. Erst im Jahr 1932 fand es in den derzeitigen Räumlichkeiten seinen endgültigen Platz. Im Jahre 1993 wurde das Museum aufwendig umgestaltet und im April 1994 offiziell von König Juan Carlos und seiner Frau Sofía wiedereröffnet.

In den neuen Sälen des Museo Naval sind etliche nautische und auch astronomische Instrumente, die in den letzten fünf Jahrhunderten eingesetzt wurden, chronologisch geordnet. Dabei wird sowohl der kriegsstrategische, als auch der wissenschaftliche Aspekt berücksichtigt.

Die Bandbreite der Ausstellungsstücke im Museo Naval reicht mit Galionsfiguren und historischen Navigationskarten von den Anfängen der spanischen Seefahrt, über die weltberühmten Entdeckungsreisen, die gezielte Kolonialisierung Südamerikas bis hin zur Kriegsflotte des heutigen Königreichs. Daneben gibt es zahlreiche Schiffsmodelle, die von der einst mächtigen spanischen Seemacht zeugen.

Ein Highlight der Ausstellung im Museo Naval ist die Weltkarte vom berühmten Entdecker Christopher Kolumbus, die von seinem Kartographen Juan de la Cosa auf Pergament angefertigt wurde. Die Karte zeigt die neue Welt nach der Entdeckung Amerikas 1492.

Auch die Nachbildung einer Kajüte an Bord eines Schiffes ist vor allem für Nicht-Seefahrer absolut eindrucksvoll. So erhält man eine gute Vorstellung von der Enge auf einem Schiff. Daneben zeigen zahlreiche Porträts die verstorbenen Könige und berühmten Seefahrer. Persönliche Gegenstände, Kriegssäbel und Waffen komplettieren die Möglichkeit, interessante Eindrücke zu gewinnen.