Palacio del Senado, Madrid

Nach der Wiederherstellung der Verfassung im Jahre 1820 - die während der Regentschaft von König Fernando VII. außer Kraft gesetzt war - hielt der dann wieder eingesetzte Senat seine Sitzungen zunächst im Convento de los Padres Augustinos ab. Im Jahr 1834 zog der Senat dann aber in das Gebäude am Plaza de la Marina Española um, den Palacio del Senado. Jedoch erinnert der heutige Palacio del Senado aufgrund von zahlreichen Umbaumaßnahmen nicht mehr an die alten Senatsräume.

Mit den politischen Veränderungen des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Architektur des Senats ebenfalls enorm, auch wenn der neoklassizistische Stil immer erhalten blieb. Maßgeblich an den Umbauten beteiligt war der berühmte Architekt Rodríguez de Ayuso. Rodríguez de Ayuso war es auch, der die neugotische Bibliothek im Jahr 1883 in den Palacio de Senado eingliederte.

Das Innere des Palacio del Senado, wie der große Konferenzsaal des Palastes, wurde hingegen von Ortiz de Villajos gestaltet: Die Architektur des Saales enthält vor allem neoklassizistische Elemente, im Mobiliar finden sich auch andere Stilgemische aus Zeiten Isabels II. und Alfonso XII. wieder.

Der Plaza de España grenzt an den Palacio del Senado

In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Außenfassade des Palacio del Senado nochmals komplett erneuert. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts entschloss man sich schließlich dazu, die Räumlichkeiten für den Senat zu erweitern. Den Grundstein für die Erweiterungsmaßnahmen legte König Juan Carlos im September 1991. Ergebnis ist ein herausragender Anbau: der neue Plenarsaal an der Calle de Bailén.

Eine Tatsache hatten allerdings sowohl die alten Gemäuer als auch der neuentstandene Senat gemeinsam - nämlich ihre tolle Lage direkt gegenüber der Jardines de Sabatini des Palacio Real  1 . Damit ist der Palacio del Senado nur ein Steinwurf vom königlichen Palast entfernt.

Eine Besonderheit ist die Kunstsammlung des Palacios, die viele Werke aus der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando zeigt. Vor allem Kunstwerke aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind ausgestellt. Die meisten Werke enthalten Darstellungen der wichtigen Ereignisse der spanischen Geschichte.

In einer zweiten Galerie sind die Bildnisse aller spanischen Könige sowie von verschiedenen historischen Persönlichkeiten und den Senatspräsidenten ausgestellt. Im Salon der Hohen Kammer ist eine Sammlung von Skulpturen zu besichtigen, darunter Arbeiten von Künstlern wie Pablo Gibert und Mariano Benlliure.

Erwähnenswert ist auf jeden Fall auch die großartige Bibliothek des Palastes, die bedeutende bibliographische Vermächtnisse des 19. und Frühwerke des 20. Jahrhunderts enthält. Darüber hinaus sind hier Jahrbücher, Parlamentsmitschriften und beachtliche Arbeiten im Bereich der Rechtswissenschaft zu finden.